Wirtschaftsspiegel Thüringen - 05/2014 - MADE IN THÜRINGEN - page 32

Made in Thüringen
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Foto: Artalis/fotolia
In einem sich ständig ändernden Umfeld wie im Thüringen der letzten 25 Jahre ist die Werbebranche besonders
gefragt. Privatisierte und neu gegründete Unternehmen lernten sich auch durch professionelles Marketing im In-
und Ausland zu behaupten: Firmen aus Thüringen sind inzwischen nicht nur bei den alten Handelspartnern im
ehemaligen Ostblock erfolgreich, sondern gewannen neue Märkte hinzu. Damit hat sich die Exportstruktur in
Thüringen diversifiziert: 27 Prozent der Exporte gehen nach Ost-, 45 Prozent der Ausfuhren nach Westeuropa und
28 Prozent in die übrige Welt.
Ein Gastbeitrag von Barbara Bahadori von der Helaba.
Werbung „Made in Thuringia“:
Produkte und Märkte entstehen
in Thüringen neu
Die Branchenentwicklung
vollzog sich meist nicht
zufällig, sondern gerade
im Industriesektor wur-
den vorhandene Stand-
orte genutzt. So waren
gut ausgebildete und
erfahrene Arbeitskräfte
vor Ort, die nach Wei-
terbildungsmaßnahmen
den Unternehmen zur
Verfügung standen. Dies
trug in erheblichem Maße
zur schnellen Verbesserung
im Verarbeitenden Gewerbe
bei. Die industrielle Bruttowert-
schöpfung pro Einwohner war in
Thüringen 1991 mit nur 18 Prozent ge-
startet und erreicht inzwischen gut 70
Prozent des gesamtdeutschen Durchschnitts.
Erfurt als Hauptstandort der
Thüringer Werbewirtschaft
In Thüringen arbeiten rund 1.150 sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte im Bereich Werbung und Marktforschung. Er zählt da-
mit zu den eher kleinen Wirtschaftszweigen. Hauptstandort der
Werbebranche in Thüringen ist Erfurt. Hier waren zuletzt gut 300 so-
zialversicherungspflichtig Beschäftigte tätig. Interessant ist zudem,
dass ein gewisser Konzentrationsprozess auf die Landeshauptstadt
eingesetzt hat. Arbeiteten 2008 rund 20 Prozent der Werbetrei-
benden Thüringens in Erfurt, so sind es inzwischen 27 Prozent. An
den weiteren Standorten Weimar, Gera, Jena, Eichsfeld und
Schmalkalden-Meiningen sind jeweils zwischen 70 und 90 sozial-
versicherungspflichtig Be-
schäftigte in der Werbung
tätig.
Werbewirtschaft:
Einflussgrößen
im Plus?
Die zunehmende In-
vestitionsdynamik und
die insgesamt höhere
Binnennachfrage er-
möglichen 2014 ein
Wachstum des Bruttoin-
landsprodukts von preisbe-
reinigt 1,5 Prozent in Deutsch-
land, das in Thüringen ähnlich
hoch ausfallen dürfte. Auch die
deutsche Werbewirtschaft sieht eine
Aufhellung der Konjunktur und erwartet
laut Verbandsangaben ein Wachstum der Wer-
beinvestitionen von rund zwei Prozent. Dies kann aller-
dings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Nettowerbeeinnah-
men insgesamt noch etwa zehn Prozent unter dem Vorkrisenniveau
von 2008 liegen. Ursache ist das stark veränderte Mediennutzungs-
verhalten durch das Internet, das eine Adjustierung der Werbeetats
erfordert.
Die Unternehmensgründungen als wichtige Einflussgröße für die
Werbewirtschaft in Thüringen stagnierten in den letzten Jahren auf
einem relativ niedrigen Niveau. Auch der Unternehmensbestand ging
leicht zurück. Allerdings waren davon meist kleinere Firmen betrof-
fen. Die größeren expandierten dagegen, was für die Thüringer
Werbebranche ein gutes Signal ist. (bb)
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