Wirtschaftsspiegel Thüringen - 05/2014 - MADE IN THÜRINGEN - page 42

Made in Thüringen
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Foto: FAT
Thüringen will sich als Standort für Kindermedienproduktionen profilieren. Mit der Ansiedlung des Kinderkanals
von ARD und ZDF verbanden sich immerhin einige Hoffnungen, die jetzt mehr und mehr Gestalt annehmen sol-
len. „Fernsehen aus Thüringen“ ist eine Produktionsinitiative, um bedarfsgerecht innovative TV-Serienformate
für Kinder und Jugendliche zu entwickeln und den Produktionsstandort Thüringen zu stärken.
Kindermedienland Thüringen:
Produktionen werden gefördert
Für die Entwicklung der Serien und die
Produktion eines Piloten werden Preise
im Wert von insgesamt 190.000 Euro
vergeben. Die Ausschreibung richtet
sich an kleine und mittelständische
Unternehmen, die bereits Erfahrung im
Bereich Kindermedien haben oder
Projekte für Film und/oder TV realisiert
haben. Träger der Initiative sind die
Thüringer Staatskanzlei, die Landes-
entwicklungsgesellschaft LEG und die
Stiftung für Technologie, Innovation
und Forschung Thüringen (STIFT). Die
inhaltliche und organisatorische Beglei-
tung der Initiative erfolgt durch den
Förderverein deutscher Kinderfilm e.V.
Der erste Jahrgang der Initiative Fern-
sehen aus Thüringen startete mit 64
Einreichungen von deutschlandweit 53
Firmen. Aus dem Auswahlworkshop im
Oktober 2013 gingen sechs Projekte
hervor, die mit 15.000 Euro Entwick-
lungsförderung bedacht wurden. In der
Jury saßen unter anderem auch Vertre-
ter der Sender, die als spätere Auftrag-
geber in Frage kommen. Damit will die
Initiative sicherstellen, dass die Ideen
innovativ aber auch marktorientiert
sind, sagt Margret Albers vom Förder-
verein deutscher Kinderfilm, der in
Erfurt seinen Sitz hat.
Die Gewinnerkonzepte dieser ersten
Stufe wurden in den folgenden Mona-
ten durch die individuellen Coachings
der Mentoren Sarah Winkenstette und
Paul Schwarz bei der Stoffentwicklung
unterstützt. Ein weiterer Workshop im
März 2014 brachte die Teilnehmer samt
Mentoren wieder in Erfurt zusammen,
um gezielt die Ausarbeitung der Kon-
zepte voranzutreiben. Die Produzenten und Autoren
der Projekte bekamen zudem crossmediales Know-
how vermittelt, einen sowohl wissenschaftlichen als
auch praktischen Blick auf ihre Zielgruppe und die
Möglichkeit, durch gemeinsame Veranstaltungen mit
der Akademie für Kindermedien wertvolle Kontakte zu
knüpfen. Am 14. Mai 2014 hat eine Fachjury die ers-
ten Gewinner der Produktionsinitiative gekürt.
Gewonnen haben René Frotscher (Produzent, MAFILM)
und Milena Baisch (Autorin) mit dem Projekt FEUER-
FREUNDE sowie Marie Rechberg (Produzentin, Sam-
Film) und Jennifer Knott (Autorin) mit ZWEI WILDE
KLEINE HEXEN.
Die Preisträger befinden sich inzwischen in Verhand-
lungen mit einzelnen Sendern, um aus den Ideen auch
sendefähige Formate zu produzieren. Ob und wann
produziert wird, steht dabei allerdings noch nicht fest.
Fakt ist aber, dass ein Großteil der Sendungen in
Thüringen produziert werden muss, wie es in den För-
derbedingungen steht. Mindestens 200 Prozent der
Fördersumme sollen dabei wieder zu-
rück nach Thüringen fließen.
Inzwischen ist der zweite Jahrgang der
Produktionsinitiative gestartet. Bis An-
fang September lief die Bewerbungs-
frist. Dieses Mal haben sich 24 Firmen
mit 28 Projekten beworben. Vom 13. bis
15.10.2014 findet in Erfurt der Aus-
wahl-Workshop statt. Bis zu 20 Bewer-
ber werden eingeladen, um ihr Projekt
der Jury und den Mentoren vorzustellen.
Am Ende des Workshops werden bis zu
sechs Projekte ausgewählt, die jeweils
15.000 Euro für die Entwicklung des
Formates und eine auf das Projekt zu-
geschnittene Einzelbetreuung durch die
Mentoren bekommen. (tl)
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Teilnehmer des ersten Workshops:
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Hinten v.l.n.r.: Greg Childs (Studienleitung), Jennifer Knott und Marie Rechberg („Zwei
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wilde kleine Hexen“), Sarah Winkenstette (Mentorin), Milena Baisch („Feuerfreunde“),
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Lisa Marie Reich und Uschi Reich („Du hast Talent!“), Manuel Siebenmann („Marskinder“)
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Vorne v.l.n.r.: Hanna Reifgerst (Projektkoordination), Norbert Lechner („Magdalena
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Himmelstürmerin“), Thomas Hailer (Studienleitung), Arend Agthe und René Frotscher
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(„Feuerfreunde“), Heike Rübbert („Marskinder“), Michael Petrowitz und Maiko Heinrich
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(„Das Harry-Prinzip“), Golli Marboe („Marskinder“), Paul Schwarz (Mentor)
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