Made in Thüringen
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Foto: LNT
mit der Wissenschaft soll im Rahmen der Regionalen Forschungs-
und Innovationsstrategie des Freistaates – RIS3 Thüringen – inten-
siviert werden. Hierfür konnten schon einige Eckpfeiler in der Erar-
beitungsphase eingebaut werden, welche nun mit konkreten Pro-
jekten untersetzt werden müssen.
Stichwort Potenzialstudie: Wer wird dafür angespro-
chen und welches Ziel streben Sie an?
Das Vorhaben untersucht die Potenziale nachhaltiger und intelligen-
ter Mobilität und Logistik in und für Thüringen. Intelligente Logistik
als Querschnittsfunktion ist Voraussetzung und Erfolgsschlüssel für
die Wachstums- und Spezialisierungsfelder der Thüringer Wirtschaft.
Die Potenzialanalyse soll die Hauptmerkmale und Entwicklungs-
trends der Thüringer Logistikbranche erfassen und diese in den
Kontext aktueller Marktentwicklungen bringen. Damit sollen neue
Tätigkeitsfelder in FuE und der industriellen Umsetzung identifiziert
werden, um zukünftig hierzu unterstützende Maßnahmen ergreifen
zu können. Als Basis der Arbeit soll eine breite Unternehmens- und
Expertenbefragung dienen, die flankiert wird durch Benchmarking
und Konstellationsanalysen.
Stichwort Kooperationen: Mit dem Logistik Netzwerk
Leipzig Halle (NLLH) gibt es bereits eine Partnerschaft.
Wie soll die ausgebaut werden? Welchen Nutzen haben
Thüringer Logistiker davon?
Neben einer intensiveren Zusammenarbeit in Thüringen soll zukünf-
tig der Blick auch über die Grenzen Thüringens gehen. Durch die ge-
plante Kooperation mit dem Logistiknetzwerk Leipzig-Halle sind ei-
ne ganze Reihe gemeinsamer Projekte geplant und vor allem sollen
Synergieeffekte realisiert werden. Viele laufende Forschungsprojekte
in Leipzig-Halle sind in ihrer technologischen Entwicklung hochin-
teressant auch für unsere Mitgliedsunternehmen. Zudem können wir
in einigen Arbeitsgruppen auf die Vorarbeit unserer Nachbarn gut
aufbauen und zukünftig gemeinsam weiterentwickeln, wenn es bei-
spielsweise um effektive Messeauftritte oder erfolgreiche Marketing-
maßnahmen zur Personalgewinnung geht. Hier muss nicht jeder für
sich allein arbeiten, sondern im Austausch soll hier ein Best-Praxis-
Transfer gelebt werden. Einige Spezialisten oder Anbieter im NLLH
können für die Thüringer Unternehmen von Nutzen sein.
Blickt man auf gelegentliche Äußerungen aus dem po-
litischen Raum, so glaubt man, Logistiker würden von
dort her eher misstrauisch beäugt. Welche Erkenntnisse
würden Sie dem neuen Landtag und der neuen Landes-
regierung gern vermitteln?
Thüringer Logistiker bestehen schon lange nicht mehr nur aus
Spediteuren und einfachen Lagerarbeitern mit miesen Löhnen, son-
dern sie haben sich hier inzwischen zu komplexen Systemanbietern
mit einer großen Leistungstiefe entwickelt. Neben den großen
Distributionszentren für den Versandhandel gibt es eine ganze Reihe
von hochspezialisierten Anbietern von Logistikdienstleistungen, wel-
che branchenspezifische, intelligente und kostenoptimierte Lösun-
gen anbieten und somit zur Wertschöpfung Thüringer Produkte
beitragen. So reichen die Leistungen beispielsweise in der Auto-
mobilindustrie von der Bewirtschaftung eines Konsignationslagers
über Vormontagen bis hin zu Just-in-Time-Lieferungen direkt ans
Band der Hersteller. Die Kompetenz der Logistikakteure ist vor al-
lem durch ein hohes fachliches Know-how, enorme Flexibilität und
Schnelligkeit geprägt. Dies ist nur aufgrund gut ausgebildeter Mitar-
beiter möglich, welche in fast allen Fällen inzwischen Tariflöhne und
mehr erhalten. Der Mindestlohn ist daher in der Logistik kaum ein
Thema. (tl)
logistik-netzwerk-thueringen.de
Logistik trägt zur
Wertschöpfung
Thüringer Produkte bei.
Stig Ludwig, Netzwerkmanager
Logistik Netzwerk Thüringen
